The Withered Tree of Life
von Wessam Bitar
The golden leaves of the autumn’s tree I call it life, With each passing day, A leaf falls to the ground, taking with it one of our dreams, One of our living times till we become one memory in our beloved’s life. Day after day, we become nothing, Withered and pale, like everything in autumn, Grey and sorrowful sky, a river covered with our misery; Like the walls of our dark room. Late at night, Listening to our miserable wailing souls, Sharing the stoned angels in the graveyard our hopeless dying tears. By the river’s side, In the pale morning light and the cold chilling breeze, Retrieving the past, Thinking what we have done and what we will become, but all we can see is nothing From dust to dust, That is what we will become Just wasting our meaningless time waiting for final salvation, When we will rest in peaceful silent world, Alone in a dark small room filled with the aroma of tortured souls like ours.
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Der welkende Baum des Lebens
Die goldenen Blätter des Herbstbaumes nenne ich Leben, mit jedem vergehenden Tag, fällt ein Blatt auf die Erde und nimmt einen unserer Träume mit, ein Stück unserer Lebenszeit bis wir nur mehr eine Erinnerung im Leben unserer Liebsten sind. Tag für Tag, werden wir zum Nichts, verwelkt und blass, wie alles im Herbst, ein grauer und trauriger Himmel, ein Fluss gefüllt mit unserem Elend wie die Wände unseres dunklen Raumes. Spät in der Nacht, unseren wehklagenden Seelen lauschend, teilen wir den steinernen Engel auf dem Friedhof unserer hoffnungslosen sterbenden Tränen. Am Ufer des Flusses, im blassen Morgenlicht und in der kühlen frischen Brise rufen wir die Vergangenheit zurück, wir denken an das, was wir getan haben, und was wir werden, aber alles, was wir sehen, ist Nichts. Von Asche zu Asche, das ist es, zu dem wir werden, nur unsere bedeutungslose Zeit verschwendend, indem wir auf die endgültige Rettung warten, wenn wir in einer friedlichen stillen Welt ruhen alleine in einem dunklen kleinen Raum gefüllt mit dem Duft von gequälten Seelen wir unseren.
Wessam Bitar ist 24 Jahre alt und stammt aus Syrien. Er beschäftigt sich seit mehr als sechs Jahren mit Poesie. Früher hat er Liebesgedichte und Kurzgeschichten geschrieben, doch als er das erste Mal von Edgar Allan Poe gelesen hatte, war er von dessen Literatur gefesselt. Dadurch hat sich sein Leben verändert, und er hat in der zauberhaften dunklen Schönheit der Poesie die Inspiration gefunden, auf die er immer gewartet hatte. Der welkende Baum des Lebens ist für Wessam nicht einfach nur ein Gedicht, sondern eine Lebenssicht und eine Philosophie über unser Sein und unser Tun angesichts des nahenden Endes.
veröffentlicht in Talktogether Nr. 57/2016
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